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Reviews zum Album Bound to the witch
FFM-Rock 8,5/10
STORMWITCH, die Könige des 'Dark Romantic Metals' gehen mit ihrem nächsten
Studioalbum an den Start, wobei das permanent vorhandene Düster-Romantik-
Image zum TGroßeil der Vergangenheit angehört. - Eine besondere, den Band-
Werdegang entscheidend beeinflussende Zeitepoche, die in solch überquellend
sprudelnder Intensität nicht wieder kommt. Auf 'Bound To The Witch' gehen die Dark
Romantic-Metal-Veteranen trotzdem weiterhin unbeirrt ihren Weg -
überraschenderweise sogar eingängig wie lange nicht mehr!
Tröpfelt gleich das Groovebonbon „Songs of Steel“ reichlich Zucker in die Ohren,
folgt eine Serie toller Metal Songs auf Oldschoolbasis von hymnenhafter Tendenz,
bei denen Andi Mück's traumhaft ergreifender Hochtongesang stark prägenden
Charakter besitzt. Vergleichsweise zum Vorgängerscheibchen geht das neue
Songmaterial im Schnitt wesentlich besser ins Ohr. An Eingängigkeit verbunden mit
Catchy Refrains mangelt es STORMWITCH diesmal überhaupt nicht. Gitarren und
Schlagzeug entfachen cremige Melodien feinfühligen Strickmusters bei kernig heavy
rockenden Melodic-Groovern vom Typ „Bound To The Witch“, „Arya“, „Ancient
Times“, dem sehr realitäts bezogenen „Live is not a Dream“, der historisch-
romantischen den Pathosanteil gewaltig erhöhenden Aufarbeitung „King George“
oder dem dunkel-romantisch vertonten Gruselepos „Ghost of Mansfield Park“
erforderlichen Druck. Auch die vor traumhaften Melodiebögen verbunden mit
abenteuerlicher Romantik geradezu platzende Bandhymne „Stormwitch“ bewegt
sich im grünen Bereich.
Feiner Tobak der Schwaben-Sturmhexe, über die Neuaufnahmen der
STORMWITCH-Klassiker „Stronger Than Heaven“, „Rats in the Attic“ und „Priest of
Evil“ sollte sich jeder selbst sein individuelles Urteil bilden. Unabhängig dessen
entpuppt sich 'Bound To The Witch' inklusive optisch prima zum Inhalt des
Silberlings passenden Coverartwork als runde Angelegenheit.
Fazit: Die Dark-Romantic-Metal-Veteranen haben ein solch mächtiges Pfund wie seit
geraumer Zeit nicht mehr auf die Waagschale gelegt. Wer auf die aktuelle VELVET
VIPER 'Respice Finem' schwört, könnte sich von der einen gewaltigen Sturm
entfachenden Hexe auf 'Bound To The Witch' ebenfalls unwiderstehlich fesseln
lassen. Majestätisch, kraftvoll, mitreissend melodisch! 8,5/10
Freies Radio Freudenstatt
Eins ist klar , tolles Cover , umfangreiche Aufmachung es wird was geboten für sein
Geld bei der neuen Stormwitch CD Bound for the witch .
Die neue Gitarrenfraktion mit dem schon länger an Bord weilenden Ex-Late Night
Romeo Volker Schmietow und dem neuen Tobias Kipp schlägt sich gut. Intressante
Licks, groovende abwechlungsreiche Solis und auch auf den Bonus Songs allesamt
Klassiker aus der Frühphase schlagen sich die zwei wacker. Vergleiche mit Stefan
Kauffmann und dem leider verstorbenen Harald Spengler brauchen Schmietow und
Kipp nicht zu scheuen. Den alten Songs wird eine neue nicht schlechterer Zauber
eingehaucht und auf den neuen Songs spielen sie immer auf sehr hohem Niveau.
Missglückt hören sich die Chöre bei Stronger than heaven an , aber dafür groovt
Priest of Evil sehr und baut unheimlich viel Druck auf. Bliebe noch Rats in the attic
als Neuaufnahme , eines der härtesten Stücke ever von Stormwitch. Hier gefällt mir
die Gitarrenarbeit von Schmietow und Kipp sehr , sie setzen neue Akzente und
machen den Song sogar besser. Also wenn ihr die neue Cd kauft dann den Digi-
Pack mit den 3 Bonussongs es lohnt sich allemal.
Jürgen Wannenwetsch ist eh über jeden Zweifel erhaben. Er gehört mit Andy Mück
zu den Ur-mitgliedern der Stormwitch Besetzung. Der Bass setzt Akzente, treibt wie
eine Büffelherde die Mitmusiker durch die Songs. Er ist prägnant und trägt die
Songs.
Die Drums hören sich je nach Song schon sehr verschieden an . Manchmal klinisch
kalt dann wieder sehr fett und durchdringend . Vielleicht haben die Sturmhexen je
nach Song die Drums angepasst . Die Drums von Marc M. Oppold sind solide und
haben Finesse .
Andy singt tiefer als früher , was normal ist, wer behält ein Leben lang seine Stimme
dabei ?? Die spitzen wohl gesetzten typischen Schreie kommen zur rechten Zeit und
haben Volumen. Für mich gehört Andy Mück immer noch zu den besten deutschen
Metal Sängern und Dank ihm erkennt man immer noch wegen seiner besonderen
Stimme jeden Stormwich Song nach Sekunden.
Ich finde man merkt dieser Besetzung eine große Harmonie an , besonders das
Gitarrenduo hat hörbar Spass an ihrer Arbeit. Harmonie hat hier ein tolles Album
geschaffen. Hier die Songs im einzelnen.
Song of Steel hat als erster Song natürlich ein schönes Intro. Lebt von Wanschis
pumpenden Bass der sich in die Gehirnwindungen fräst. Die Gesangsmelodie hat
viele verwandte im Stormwitchhaus. Und man kriegt schon beim ersten Song, das
man von einem Stormwitchlied erwartet. Ein Refrain bei dem man die nietenbearmte
Faust nach oben recken kann, um Song of Steel mitzubrüllen und zu feiern. Einfach
ein gelungener Einstieg.
Odins Raven geht ab wie Schmitts Katze . Schmietow und Kipp treiben die Horde
vor sich her. Die Gitarren weben einen schönen Teppich. Der Refrain hat wieder
Ohrwurmcharakter ohne kommerziell zu wirken härter, Der Spagat schaffen die
Hexen spielerisch. Und Andy Mück schraubt sich Tornadomäßig in ungeahnte
Höhen. Beachtenswert sind die Solis im Song hier wechseln sich Schmitow und
Kipp schön ab. Und eine Gitarre unterstützt Mück im Refrain gekonnt mit einer
begleitenden Melodie .
Fast schon a bissle Judas Priest mäßig hört sich The choir of the dead . Richtig laut
gehört bringt der Song einen großen Härtegrad mit. Angenehm sind wieder gut
arrangierten Solis hier verstehen sich zwei Gitarrenhelden blind . Diese zwei sind
das beste Duo seit Kauffmann/ Spengler und brauchen kein Vergleich zu scheuen.
Und ich finde auch hier , das sich durch den ganzen Song eine angenehme
Gesangsmelodie schleicht.
Der Titel Song Bound to the Witch ist der nächste Song. Die Gitarre zündet in der
Strophe wie ein Maschinengewehr.
Der Chor singt You‘re a bound . Das geht ins Ohr , bewegt zum mitsingen. Ich
wiederhole mich , ich höre wieder eine solide saugeile Gitarrenarbeit. Man hört zwei
gute unterschiedliche Gitarren in wieder verschiedenen Stilen . Einen eindringlich
singenden Andy Mück.
Und die Schlagzeug und Bassarbeit ist über jeden Zweifel erhaben. Ob der
Albumtitel und der Song ein Seitenhieb für Winkler, Kauffmann und ihre Band
Witchbound ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann gut mit zwei Bands aus Ex-
Stormwitch Mitgliedern leben , denn beide machen einfach gute Mucke.
Ayra dominiert mit einem abwechslungsreichen Drumeinstieg der dann in teibenden
Gitarrenleads übergeht. Stampfend treibend und dann wieder verspielt entpuppt sich
der Song zu einem kleinen Schatz. Bevor er zu beliebig wird setzt der Drummer
Akzente. Die Solis sind wieder Extraklasse. Die Doublebass wirken bedrohlich.
Wouh E N D L I C H nach all den Jahren endlich ein Song von Stormwitch der S T O
R M W I T C H heißt. Und was für ein toller Song. Schöne galoppiernde Gitarre.
Wunderbare eingängige Strophen.
Ein griffiger Refrain. . Sehr tolle Idee. Das Gitarrensolo hat was von russicher Taiga
und man kann es auch mitsingen . Der Song gehört für mich zu den besten vom
Album . Ein weiteres Highlight auf einem Album voller Sterne .
Sehr eingängig geht es mit Life is not a dream weiter. Es gibt solche Lieder , dann
beginnt man wie ein Adler zu schweben bei geschlossenen Augen. So geht es mir
bei diesem Song. Die Truppe hat einfach ein gute Gefühl für gute Melodien die nicht
Chessig wirken.
Ein ambitioniertes Werk ist King George. Sphärisch wird eine Geschichte erzählt.
Die Gitarrenmelodie kann man schon sehr bald mitsingen. Andy Mück liefert aktuell
hier seine beste Gesangsleistung ab . Der Song ist mit 6 Minuten der längste auf
dem Album , aber ist keine Sekunde zu lang. Ich finde die gesamte Spielzeit
spannend. Mein Lieblingstück auf dem Album.
Raise you fist in the Air, heißt es wieder bei bei Ancient Times. Schöner Chorgesang
. Bei dem kürzesten Song auf dem Album. Wieder sehr rockig und treibend . Ein
Song der sich gut einreiht in einem guten Album.
The Ghost of mansfield park lebt von einem schönem gesanglichen akzentuierten
Gesangsstil meinen kanadischen amerikanischen Freunden fällt nicht auf das Andy
Mück Deutscher ist. Er geht bei den Hörern als Engländer oder Amerikaner durch. In
diesem Song besticht Mück fast schon durch einen Stil der fast wie ein Erzähler /
Vorleser wirkt ,. Vor dem geistigen Auge sieht man einen langhaarigen
sympathischen Hexenmeister im weißem Rüschenhemd.
Ich mag Balladen, sehr gerne auch von Stormwitch . Fate‘s on the rise und natürlich
Tears by the firelight gehören mich zu den besten was im Metal Bereich je gemacht
wurde . Anstatt an Blind Guardian zu denken was die Musik für Tolkien Verfilmungen
angeht , hätte man lieber auf Stormwitch zurück gegriffen. Hier wäre man sicher
gewesen die schaffen es in der vorgegebenen Zeit. Silmarillion soll ja noch verfilmt
werden oder Herr der Ringe als Fernsehserie. Hier hoff ich das Hollywood an
Stormwitch denkt. Nightingale gefällt mir, Andy Mück hat einfach auch eine schöne
Balladenstimme.
Ich würde mich freuen über eine neue Version von Tears by the firelight mit einer
ungarischen Sängerin die dann in Ihrer Landessprache singt. Ganz einfach weil
doch Stormwitch so große Erfolge in Ungarn gefeiert haben. Eine gute Version von
Niemals mehr mit der heutigen Gitarrenformation gutem Sound . Oder Seven Faces
and two hearts mit spanischer Sängerin. Möglichkeiten gäbs es viele.
Die Idee mit den drei alten Songs regen halt die Phantasie an . Wenigstens bei mir.
Fazit : Stormwitch sind auf einem guten Weg. Man hört der neuen Formation einfach
an das hier ne Band im Studio war , die Spaß hat miteinander zu spielen und
aufzutreten. Hier gibt es keinen Boss sondern eine Bandformation aus einem Guss
die zusammen ein gutes Stück Metal abgeliefert hat. Kein Song fällt ab, das Album
wirkt kompakt . Gut wenn man ganz große Wünsche hätte wünschte man sich
vielleicht eine kommerziellen Song wie The Beauty and the beast oder Call of the
wicked nur so, um die Vielseitigkeit zu demonstrieren zu der man damals fähig war.
Besonders weil Call of the wicked live nie funktionierte und es jetzt doch nach 31
Jahren ins Liveprogramm geschafft hat.
Stormwitch begleiten mich jetzt schon fast mein ganzes Leben . Und ich werde
immer gespannt was die Band bietet und richtig enttäuscht wurde ich noch nie ,
dafür ist die jetzige Besetzung zu gut und ich hoffe inständig diese bleibt lange
genug zusammen um sich den Status zu erspielen denn sie sich schon lange
verdient haben.
The Master of Black Romantic is back – the witch is A L I V E …………….und das im
besten Sinne !!!
Metal Temple 9/10
For those who don’t know the past, don’t get the wrong idea: during the NWOBHM
uprising against many musical trends in those days, Metal was rising in many parts
of the world, not only on the UK. Brazil, USA, Netherlands, Belgium, Germany… All
of those countries had their pioneers as well. And although many don’t know,
STORMWITCH’s name is a legend, and their latest release, “Bound to the Witch”, is
here to proove how this witch still has to say.
By the grace of the witch, the play a form of traditional Heavy Metal that don’t seems
like NWOBHM or is related to German Heavy Metal format. It’s a hybrid of many
influences, with very good melodies and charming choruses, without technical
exaggerations. It’s just Heavy Metal, in its purest and great form, and how it sounds
good in their hands. This album can show you all the difference from those of the
Old School from those wannabes who emulate the old sound. This is their 11th
album, and it was produced by the band itself along with Marc Ayerle (who did the
mixing and the mastering as well). The sound quality is really excellent as their
music demands, clear and heavy, and with the right amount of aggressiveness. All
was conceived to keep their musical work clear, heavy and melodic. And what a
wonderful cover that was created by Michael Vetter.
All the 11 songs are really great, without bringing anything new. And “Songs of Steel”
(what lovely melodic lines, with the right dose of weight and charming chorus),
“Odin’s Ravens” (excellent melodies and heavy tempos), the Hard’n’Roll essence of
“Bound to the Witch”, the grasping melodic lines from “Arya” and “Stormwitch” (both
with excellent guitar riffs), the pure 80s energy unleashed on “Ancient Times”, and
the oppressive heavy insight of “The Ghost of Mansfield Park” can be named as
their finest moments. But the new versions for three old classics (“Stronger Than
Heaven”, “Rats in the Attic” and “Priest of Evil”) is proof that this witch is here to stay,
and to deliver its spells on each one who hear their songs. Listen to “Bound to the
Witch” and let yourself be seduced by this German Metal witch!
Originality: 8
Songwriting: 10
Memorability: 9
Production: 9
Hardline Magazine 10/10
Hübsch ist die neue Hexe! Zumindest auf dem Cover der aktuellen Stormwitch Cd
scheint die Hexe noch nichts vom Lack ab zu haben. Ich habe hier die Version als
Digipack vorliegen. Hierauf bekommt der Fan 3 Bonussongs geboten. Und eines
vorweg, ich würde jedem den Kauf dieses Digipacks empfehlen. Denn die 3
Bonussongs sind alte Stücke von Stormwitch die komplett neu eingespielt und
eingesungen wurden, damit diese Songs den gleichen Soundcharakter wie die
neuen Stücke haben. Ein sehr schmackhaftes Bonbon wie ich finde. Beim
Auspacken der Scheibe fällt dann weiter auf, dass die Band und die Plattenfirma
sehr darum bemüht sind den Fans ordentlich was fürs Geld zu bieten. Ein aufwendig
gestaltetes 20seitiges Booklet mit Texten und Fotos bietet zum Hörgenuss auch
noch einen visuellen Leckerbissen. Die Band bringt nun mit leicht veränderter
Besetzung zum Vorgängeralbum diese neue Scheibe auf den Markt. Hört man denn
den Besetzungswechsel heraus? Ja, ein ganz klares Ja! Schon ab den ersten
Sekunden kann man hören, dass Stormwitch nicht nur wieder in alter Form sind,
sondern auch deutlich mehr Schwung aufgenommen haben denn je! Die Songs sind
erstklassig musikalisch umgesetzt worden. Dies alleine schaffen heute schon viele
Bands nicht mehr zu erfüllen. Auf BTTW wurden sehr moderne und sauberes Drums
recorded, und der immer tighte, groovende Rythmusteppich wird dann durch
„Wanschi“ am Bass gewebt. Die beiden Gitarristen Volker Schmietov und Tobi Kipp
brillieren mit ihren sehr geile Riffs und durch abwechslungsreiche und melodische
Solis. Das Sahnehäubchen oben drauf wird aber durch Andy Mücks Gesang
gebildet. Ich habe Andy noch niemals besser singen gehört als auf BTTW. Andy
singt sehr facettenreich und hat unfassbare Melodien aus dem Ärmel geschüttelt.
Die Refrains der Songs sind allesamt einfach nur geil, die sind zum mitsingen und
blieben mir durch die Bank weg im Gehörgang hängen! Produktionstechnisch wurde
diesmal auch geklotzt anstatt gekleckert. Im Studio von Marc Ayerle wurde der Hexe
das Soundkostüm genäht. Und hier hat der gute Marc feinsten Garn zum stricken
benutzt. Besser und treffender kann der Sound für den Charakter Stormwitchs
überhaupt nicht sein. Er ist warm und dennoch mit einer guten Spur von Härte
versehen. Alles klingt wie aus einem Guss. Moderner Sound, aber ohne die
traditionellen Aspekte zu verlieren. Ein Kunstwerk! Ich bin ja hin und hergerissen ob
ich einen der 11 (14!) Songs als Anspieltipp hervorheben soll. Natürlich könnte ich
den Opener Songs Of Steel erwähnen, der durch seine Riffing und seinen Schub
glänzt. Anderseits stehen da Songs im Raum wie Bound To The Witch oder Ancient
Times, die mir besonders durch ihre Melodien gefallen. Deshalb spare ich mir
Anspieltipps und habe nur eine einzige Empfehlung auszusprechen: Kauft dieses
Album! Kauft es als Digipack wegen der Bonussongs und noch zusätzlich als Vinyl,
da Vinyl einfach einen einzigartigen Soundgenuss bietet. Fans von Stormwitch
werden zwecks dieses Album abgehen wie Zäpfchen. Und Metalheads die noch
keine Album von Stormwitch ihr Eigen nennen können werden glücklich sein nun mit
BTTW ihre erste Cd von Stormwitch erwerben zu müssen!
(MV 10/10)
Rock Garage 8,5/10
Mit 39 Jahren könnte man eigentlich so langsam mal die Midlife-Crisis kommen.
Vielleicht einen tiefergelegten Besen kaufen oder den Hexenhut durch eine dieser
lustigen blinkenden Weihnachtsmannmützen eintauschen. Man könnte auch so
richtig auf die Kacke hauen und sein neues Album mit einer dicken Masse
arschgeiler Synthesizer und einem saftigen Drop vor jedem Chorus pimpen. Aber
scheinbar steht die STORMWITCH da drüber. Stattdessen: Auch nach 39 Jahren
Bandgeschichte (inklusive Pausen) gibt’s von den Deutschen klassischen Heavy
Metal ohne Schnörkel, den man instinktiv ein wenig näher an Hamburg verortet
hätte, als es tatsächlich der Fall ist.
Zum Gesang: Am Mic steht, neben Jürgen Wannenwetsch das einzige verbleibende
Gründungsmitglied, nach all der Zeit immer noch Andreas Mück, der sich als
charakteristisches Organ der Band einen Namen gemacht hat. Zurecht. Und
tatsächlich: Selten klang der Mann besser als auf dem zwölften Release der Jungs.
Seine Falsettstimme kommt auf “Bound To The Witch” zwar verhältnismäßig selten
zum Einsatz, läuft aber immer noch wie geschmiert. Und in gemäßigten Höhen
kommt der sehr warme, fast beruhigende (Jap, ist ein Kompliment.) Klang im
Zusammenspiel mit dem feinstens produzierten Prototyp-Heavy-Metal-Sound der
Band einfach großartig.
Die 14 Songs auf “Bound To The Witch“ (inklusive drei Neuaufnahmen alter
Klassiker als Bonustracks) sind strukturell recht einfach gehalten. Vielleicht etwas zu
routiniert immer nach Schema F, aber damit kann man leben, denn obgleich
STORMWITCH zuerst einmal Heavy Metal in Reinform machen, lassen sie nie ein
richtiges Maß an charakteristischen Melodien und interessanten Riffs missen. Man
höre nur einmal in “Arya” rein, dessen Strophenmelodie mit dem Eingangsriff
hervorragend kooperiert, bevor der Refrain für Gänsehaut sorgt, ganz ohne auf
billige Tricks wie fette Chöre oder Orchestersamples zurückgreifen zu müssen.
Gänsehaut gibt es auch bei der Ballade “Nightingale”, die melancholisch folkig aber
weitestgehend unkitschig ausfällt und von cleanen Gitarren und Mück in Bestform
getragen wird. Pur oldschool heavy geistert “The Ghost Of Mansfield Park” aus den
Boxen, dessen Chorus zwar melodisch einfach gehalten ist, dabei jedoch wie
vorherbestimmt für den Rest des Songs anmutet.
Neben zahlreichen leicht folkloristischen Wendungen in ihren Melodien (Nein,
STORMWITCH sind mitnichten Folk Metal) verleiht ihnen auch die Art ihres
Storytellings etwas, was an dieser Stelle in Ermangelung eines besseren Begriffs als
“bardenhaft” bezeichnet werden muss. Ist eine tolle Eigenschaft, aber vielleicht
könnte man für solche Texte mal einen Muttersprachler zurate ziehen, der sie
absegnet. So lassen einige Textstellen den Hörer ob ihrer Plattheit doch manchmal
leicht zusammenzucken. Klar, ist normal bei deutschen Bands, ließe sich aber
vermeiden. Naja, sei’s drum, ganz ohne Kritikpunkte wär‘ ich halt auch arbeitslos.
Anspieltipps:
“The Choir Of The Dead”, “Arya”, “King George”, “Nightingale” und “The Ghost Of
Mansfield Park”
Fazit:
Viele Textideen sind top, über ihre Umsetzung lässt sich streiten. Darüber, dass
“Bound To The Witch” in musikalischer Hinsicht einfach hervorragend gelungen ist,
hingegen nicht. Verhältnismäßig einfach und traditionell lebt es von seinen auf
unauffällige Weise sehr starken Kompositionen und den außergewöhnlichen Vocals
– erdacht und gespielt von einer Band mit massig Erfahrung, aber, wie das
Promosheet treffend beschreibt, mit der Frische eines geilen Newcomers. “Bound To
The Witch” ist kein Album, das man nur einmal hört, da sich beim ersten Durchlauf
doch zumindest der Eindruck ergibt, dass die Scheibe echt Potenzial hat. Und
spätestens ab dem zweiten Durchlauf wird das Ding immer fetter. Es ist wie verhext.
Cross Fire 8,5/10
Seit Hammerfall 1998 auf ihrem zweiten Album „Legacy Of Kings“ Andy Mück als
Background-Sänger für „At The End Of The Rainbow“ ins Studio holten und
Stormwitch sich im selben Jahr mit der Compilation „Priest OfEvil“ erstmals nach
vier Jahren zurückmeldeten, ist die süddeutsche Kult-Band wieder in aller Munde.
Ihre ersten vier Alben waren damals vergriffen, und es existierten lediglich schlechte,
billige Bootlegs. Mittlerweile sieht das anders aus. Die ersten Alben gibt es wieder in
vernünftiger Form Stormwitch bringen nun, mal wieder in ständig wechselnder
Besetzung, ein neues Album auf dem Markt. Seit „War Of The Wizards“ (1992)
wurden alle ihre Werke von ihren Fans eher zwiespältig angesehen. Insofern ist die
Erwartungshaltung vielleicht nicht mehr so groß wie noch vor ein paar Jahren. Vor
allem das letzte, 2015 erschienene Album „Season Of The Witch“ konnte seine
Erwartungen nicht erfüllen. Umso überraschter darf man aber bei dem neuen,
bereits zehnten Album der Süddeutschen sein. Denn man hat sich auf alte Stärken
besonnen. Es gibt coole, frische Riffs und tolle Soli, keine pathetische Theatralik wie
noch zuletzt. Mit simplen, teutonischen Riffs treiben sie den Karren nach vorne.
Andy Mücks hoher Gesang überzeugt ebenfalls. Stormwitch hatten immer auch
einen hohen Kitschfaktor, der auf „Bound To The Witch“ aber tatsächlich fehlt. Sie
klingen straighter, aber auch ernsthafter als zuvor, was ihnen deutlich besser zu
Gesicht steht. „Lediglich die Ballade „Nightingale“ am Schluss tendiert noch etwas in
diese Richtung, ist als Raushauer aber völlig in Ordnung. Die Digipack-CD enthält
noch die drei neu eingespielten Klassiker „Stronger Than Heaven“, „Rats In The
Attic“ und „Priest Of Evil“, die zwar nicht zwingend notwendig sind, aber mit der
komplett neuen Besetzung vielleicht doch etwas Sinn machen. Auch wenn das
Album dieses Mal recht lang ist, kommt es ohne Lückenfüller aus und definitiv das
beste Stormwitch-Album seit vielen, vielen Jahren!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller
Power Metal 9/10
In dieser Form bleibt uns die alte Hex' hoffentlich noch sehr lange erhalten!
Wer sich regelmäßig bei einem Konzert der Hexe von der Schwäbischen Alb
einfindet, der weiß zum einen, dass das Quintett um die beiden
Gründungsmitglieder Andy Mück (Gesang) und Jürgen Wannenwetsch (Bass) eine
ziemlich treue Fangemeinde hat, die es sich selten nehmen lässt, einen
STORMWITCH-Gig in eine sehr familiäre Sause mit bester Laune, gemeinsamem
Gesang und viel Humor zu verwandeln. Zum anderen weiß er aber auch, dass diese
treue Fangemeinde im Gegensatz zum Auditorium manch anderer Band so gar nicht
auf die alten Songs der Alben aus den Achtzigern festgelegt ist. Egal wie
durchwachsen die Kritiken der schreibenden Zunft seither hin und wieder mal
gewesen sein mögen: Wenn die Sturmhexe die Bühne rockt, dann feiert die Meute
auch bei Stücken von "Shogun", "Witchcraft" oder vom 2015er-Comeback "Season
Of The Witch", und das nicht zu knapp.
Die Band hat es also sicher nicht nötig, allzu viel auf der Kritiker Worte zu geben.
Dennoch, und das ist bemerkenswert, scheint mir "Bound To The Witch" ein Album
zu sein, auf welchem trotz eiserner Stiltreue in allerlei Hinsicht ein frischer Wind
weht, der mit nahezu allen Schwächen aufräumt, die man als Kritikaster zuletzt noch
gefunden haben mag. An erster Stelle ist hier die Produktion zu nennen, die auf dem
Vorgänger noch einige negative Kommentare einstreichen musste, denn das neue
Album klingt druckvoller und heavier, dabei aber dennoch viel natürlicher und
lebhafter als zuletzt. Rückkehrer Marc Oppold lässt das Schlagzeug bissiger,
akzentuierter und viel abwechslungsreicher krachen als dies zuletzt der Fall war,
und auch die beiden Gitarristen Tobi Kipp und Volker Schmietow lassen Riffs und
Leads vom Stapel, welche die Scheibe wieder nach melodischem Teutonenmetal
klingen lassen und bei aller Eingängigkeit und Melodiosität auch die nötige Härte
und Eindringlichkeit mitbringen.
Diese Frische und Spielfreude haben sich auch spürbar aufs Songwriting
übertragen, denn "Bound To The Witch" bietet im gesteckten stilistischen Rahmen
einiges an kompositorischem Abwechslungsreichtum, und vor allem hat nahezu
jeder der elf neuen Songs ganz hervorragende Hooklines und eingängige Refrains,
die sich nicht nur ins Hirn eingraben, sondern die auch dafür sorgen werden, dass
das Publikum künftig live auch diese neuen Stücke feiern wird. So ist bereits der
stampfende, rockende Opener 'Songs Of Steel' ein trotziges Statement, dass auf
schlechte Zeiten immer wieder auch Höhen kommen, die es aus vollen Zügen zu
genießen gilt. Die Leadgitarren sind hier eine echte Freude, und auch das Hauptriff
ist sehr eindringlich. Wo das folgende 'Odin's Ravens' eine etwas metallischere
Kante im gehobenen Midtempo fährt und mit einem sehr melodischen Refrain
glänzt, da überzeugt 'The Choir Of The Dead' mit einigen feinen rhythmischen
Spielereien, einem unnachgiebig rockenden Groove mit minimaler MOTÖRHEAD-
Note, sowie einigen spitzen Trademark-Screams von Andy Mück.
Der Einstieg in Album Nr. 11 ist also gelungen und auch im weiteren Verlauf lassen
sich kaum Schwächen finden, denn das Titelstück ist in Sachen Riffing verdammt
heavy geraten und wächst sich im Refrain zur echten Mitsing-Hymne mit starken
Backing Vocals aus. Eine etwas mystischere Aura begegnet uns beim dramaturgisch
spannenden und an der Klampfenfront sehr heavy bratenden 'Arya', und als kleines
Geschenk für die Fans gibt es im 37. Jahr des Bestehens der Band endlich auch die
veritable, selbstbetitelte Bandhymne 'Stormwitch', die uns hoffentlich und
wahrscheinlich noch lange im Liveset begleiten wird. Wo es bei 'Life Is Not A Dream'
flott und hochmelodisch abgeht, da hat 'King George' die nötige Mystik und
Erhabenheit, sowie die angelsächsisch-maidenesquen Leadgitarren, um in der
langen Reihe starker Historienepen aus dem Hause STORMWITCH eine gute Figur
abzugeben. Somit nähern wir uns dann auch dem letzten Drittel des regulären
Albums, und dieses hat mit 'Ancient Times' eines der härteren, am Riff orientierten
STORMWITCH-Stücke in der Hinterhand, sowie das mega-eingängige, melodische
'Ghost Of Mansfield Park' und als Schlusspunkt natürlich - wie könnte es bei den
"Masters Of Black Romantic" anders sein - die tolle akustische Ballade 'Nightingale'
bei der Andy nochmal sehr viel Gefühl und Tiefgang in seine Gesangsdarbietung
legt und hierbei beweist, dass er nichts verlernt und von seinem sehr eigenen
Charisma nichts verloren hat.
Ja, so bleibt - nach drei netten Boni in Form von Neueinspielungen der Klassiker
'Stronger Than Evil', 'Rats In The Attic' und 'Priest Of Evil' - das meines Erachtens
stärkste STORMWITCH-Album seit mehr als einem Vierteljahrhundert, das vor allem
deshalb so begeistert, weil es sich so anfühlt, wie sich STORMWITCH dieser Tage
auch auf der Bühne präsentiert: Wie das Werk einer Einheit, die in jeder Beziehung
den Spaß am gemeinsamen Rocken wieder gefunden hat. In dieser Form bleibt uns
die alte Hex' hoffentlich noch sehr lange erhalten!
Note:
9.00
Redakteur:
Rüdiger Stehle
Heavy-Metal.de 8/10
Eine Legende meldet sich fulminant zurück!
Bound To The Witch
STORMWITCH
HORNELLA!
STORMWITCH sind einer der Eckpfeiler des einheimischen Heavy Metal. 1981
gegründet, debütierten die Süddeutschen 1984 mit „Walpurgis Night“ und etablierten
ihren ureigenen schwelgerisch romantischen Metal, garniert mit barockem Duktus,
aber immer mit der archaischen Wucht, die den Heavy Metal in den 80er Jahren
noch ausmachte. All die Experten da draussen, die immer völlig besoffen vom
eigenen Ego immer nur von Helloween, Accept, Running Wild oder Grave Digger
und Rage sprechen, wenn es um die Fackelträger des einheimischen Metal geht
unterschlagen die Band aus Ba-Wü regelmäßig. Ohne STORMWITCH kein
Hammerfall, denn die Band aus Schweden hat sich u.a. auch deshalb gegründet
und teilweise arg dreist diverse Wesenszüge von STORMWITCH übernommen, weil
Sie eben nicht in erster Linie den armen traditionellen Metal in den bösen 90er
Jahren retten wollten, sondern auch weil Oscar und Co beinharte STORMWITCH
Fans sind.
Was kann also „Bound To The Witch“? Verdammt viel, in erster Linie schafft es das
Album all die ergrauten STORMWITCH Fans wieder aus der Schmoll- Ecke
abzuholen. ‚ Life Is Not A Dream‘ hätten gerne Helloween oder Primal Fear im
Programm. Aber: Diese dezent entrückte Art, Melancholie, Mystik, tolle Refrains und
verspielte Riffs zu kombinieren, das alles in Verbindung mit der immer noch
exorbitant ausdrucksstarken Stimme von Andy Mück macht den unverwechselbaren
Sound von STORMWITCH aus. Rassige Riffs wie bei ‚King George‘, dieser typische
Teutonen-Galaopp, da bleibt kein Bein ruhig, jedenfalls nicht von Dudettes und
Dudes die mit den deutschen Noise oder SPV Bands seinerzeit groß geworden sind!
Das zentrale Stück der Scheibe ist aber definitiv ‚The Ghost Of Mansfield Park‘ mit
seinem narrativem Grundcharakter. ‚Stormwitch‘ agiert in der selben Güteklasse,
kommt aber als gelassener Heavy Rocker daher und ist überhaupt der erste Song,
der sich des Bandnamens bemächtigt. „Bound To The Witch“ ist ein enorm vitales
Lebenszeichen einer absoluten Metal Legende und spätestens jetzt sollten alle
Banger diese Band massiv wiederentdecken, die zahlreiche Klassiker veröffentlicht
hat und ihrer Vergangenheit nun essentiellen Stoff für die Gegenwart und Zukunft
zur Seite stellt.
8 Points. Erscheint am 29.06.2018 via Massacre Records.